Historie


Die Burg Straußberg tritt in das Licht der Geschichte zu einem Zeitpunkt ein, in dem entscheidende Ereignisse die Thüringer Geschichte maßgeblich prägten: Die Thüringischen Erbfolgeauseinandersetzungen in der Mitte des 13. Jahrhunderts, welche das Ende einer eigenständigen Landgrafschaft besiegelten.
Urkundlich findet man die bereits in ihren Grundzügen bestehende Burg zum ersten Mal im Jahre 1267 im Zusammenhang mit dem landgräflichen Erbtruchseß Berthold von Schlotheim. Der Zeitpunkt ihrer Entstehung jedoch wird bis heute noch vom Nebel des Vergessens umwoben.

Von 1285 bis ins erste Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts bezeugen mehrere schriftliche Quellen den Besitzanspruch der Burg durch die Kämmerer von Mühlhausen. Danach finden im Laufe des 14. Jahrhunderts zu unterschiedlichen Anlässen verschiedene Adelsfamilien als Burgmänner eine Erwähnung.
Bemühungen durch die Grafen von Hohnstein, bei ihrer Territorialbildung auch Burg Straußberg einzubinden, waren, entgegen anderer Burgen der Umgebung, erst 1318 erfolgreich. Seit 1344 wird zur Verwaltung der Kernburg mit ihrer noch heute gut nachvollziehbaren Vorburg ein Voigt genannt.

Aufgrund einer Erbschaftsfolge übernahmen die Grafen von Schwarzburg 1356 die Burg Straußberg mit den dazugehörigen Dörfern. Sie verblieb in ihrem Besitz bis 1918. Noch im Jahr der Besitzübernahme durch die Schwarzburger Grafen wurde dem Dorf Straußberg von Kaiser Karl IV. das Marktprivileg verliehen. Ein Aufschwung in der Region ließ sich dadurch jedoch nicht bewirken. Die Folge waren jahrelange Verpfändungen der Burg. Eine der längsten Verpfändungen erstreckte sich von 1464 bis 1548 an die Herren von Tüchterode.

Unter der Herrschaft von Graf Wilhelm V. von Schwarzburg, in Frankenhausen residierend, erfuhr die Burg im 16. Jahrhundert eine bauliche Aufwertung, vor allem durch schlossartige Umbauten an den Gebäudeflügeln und einer Burgkapelle. Zudem entstanden Wirtschaftsgebäude im Vorgelände, ein Marstall und eine Schäferei. Nach dem Tode Graf Wilhelms V. ging der Besitz an die Linie Schwarzburg-Rudolstadt über. Eine erneute Wohnnutzung fand seitdem bis heute nicht wieder statt.

Der bauliche Bestand der nun nur noch sporadisch genutzten Burganlage wurde durch das Amt Straußberg sowie durch die umliegenden Schwarzburgischen Besitzungen bis 1850 gesichert. 1899 belegen Bauakten eine letzte Generalinstandsetzung. Im Jahr 1909 wird die Burgkapelle vom fürstlichen Hofmaler Schedensack neu gefäßt.
Mit der "Fürstenenteignung" 1918 ging die Burg Straußberg Anfang der 20er Jahre an das Land Thüringen über. Mit der Bodenreform ab 1945 teilte man die Vorburg in Siedlerstellen auf. Eine Nutzungsaufgabe ab den 50er Jahren gepaart mit Sicherheitsabrissen beschleunigten zunehmend den Verfall und führten zu dem ruinösen Zustand der Burganlage. 1988 stürzte unter anderem die Burgkapelle ein.

Die Interessengemeinschaft Straußburg e.V., die sich 1997 gründete und im November 2003 die Kernburg kaufte, arbeitet nun daran, die Burg Straußberg wiederzubeleben.